Bericht über die Wanderferien
„Auf dem Heidschnuckenweg von Niederhaverbeck bis Faßberg"
 vom 03. bis 10.07.16
   

Wanderführer: Werner Buchholz

Heidschnuckenweg zum Zweiten, Zusatzname: Blaubeerenweg  

Sonntag, 03.07.16: 5 Kilometer
   Alle Wanderer sind gut in Bispingen eingetroffen, nur Ursula S. schafft es nicht wegen einer heftigen Allergie. Wir wünschen ihr gute Besserung für die dritte Heidschnuckentour in 2017.
  Heute wandern wir uns ein bei einer kleinen Runde mit Start in Niederhaverbeck. Die Heide bezaubert uns wieder. Diesmal sind die Blaubeeren aber schon reif, und wir ernten kräftig - in den Mund!!! Geistige Kost gibt uns der Lehrpfad „Bienenwelten“. Das Gewitter wartet mit dem Start bis zum Ende der Wanderung. 

Montag, 04.07.16: 16 Kilometer
   Wir starten wieder in Niederhaverbeck und beobachten den herrlichen Abschnitt der „Lüneburger Heide“. Die Bläulinge umtanzen das Heidekraut, einzelne Pflanzen zeigen schon Blütenansätze. Weit geht der Blick über hügeliges Land  mit einzelnen Birken und Wacholderbüschen.   Nach einem kleinen Waldstück folgt die „Behringer Heide“. Bockelmanns Schafstall wird, da er zu klein ist, nicht mehr genutzt. Vor etwa 20 Jahren wurde dieses Gebiet nach seiner Nutzung als Truppenübungsgelände (Panzer) renaturiert. Den zusätzlichen Rundweg von vier Kilometern erspart uns Werner, weil uns dann 20 km wohl überfordert hätten.   Steil geht es, nach einer schönen Lokalmittagspause, hinab zum Brunausee. Der schmale Uferpfad durch den Wald ist wunderschön. Am Ende geht es wieder steil hinauf.   Nach einem längeren Wiesenabschnitt müssen wir wieder hinauf, aber es lohnt sich. Bei einer Bankpause genießen wir den Höhepunkt des Tages: In einem tiefen Tal, den Borsteler Kuhlen, wächst ein großer Wacholderwald. Der Anblick ist märchenhaft. Oberhalb der Kuhlen müsste dringend abgekusselt werden, hunderte kleiner Kiefern und Birken überwuchern das Heidekraut. Nach drei Kilometern sind wir wieder zurück in unserem Hotel in Bispingen.  

Dienstag, 05.07.16: 17 Kilometer
   In Bispingen besichtigen wir zunächst die „Ole Kerk“ mit spätromanischen und frühgotischen Fenstern. Der Kirchenraum ist klein aber sehr stimmungsvoll. Nach Querung der Luhe schreiten wir munter voran auf weichem Waldboden. Rechts und links zu unseren Füßen wachsen süße Blaubeeren, wir schnabulieren andauernd.   Später kommen wir zur Autobahn A7 Hamburg – Hannover, hier laufen wir auf Forststraßen, Ackerwegen und entlang von Waldrändern. Dann erreichen wir das Heidegebiet auf dem Kreuzberg, welches auch zur Lüneburger Heide gehört. Wir lagern uns mangels Bänken auf Baumstümpfen zu unserer Mittagsrast mit Blick auf die schöne Heide. Auch hier war bis vor 20 Jahren ein Truppenübungsplatz. Beim Abstieg vom Kreuzberg hören wir schon das Schreien der Kinder – alles Mädchen –, das vom Heidepark Soltau herüber schallt. Nach ein paar Restkilometern sind wir beim Vergnügungspark angelangt, wo wir im „Abenteuerhotel“ Kaffee und Eis genießen.  

Mittwoch, 06.07.16: 1,5 Kilometer
   Heute haben wir einen Faulenzertag. Als wir vor die Tür treten, nieselt es schon etwas. Werner bietet an, uns mit dem Auto zur „Iserhatsche“ (Eisenherzchen) zu fahren. Keiner weiß, was zu erwarten ist. Nur Hartmut kommt nicht mit, er war schon mit dreierlei Enkelkindern dort.   Beim Warten auf die Führung bewundern wir die riesige Arche Noah, wo einige Tiere schon an Bord sind, andere stehen noch in Reihe davor. Die Führung beginnt im Herrenhaus mit vier Räumen im Erdgeschoss, erbaut 1913/14 von Kommerzienrat Noelle (Großvater der Demoskopin Noelle-Neumann). Der heutige Bewohner, ein Berliner Malerfirmenbesitzer, hat Haus und Gelände vom Zigarettengiganten Reemtsma erworben. Herr Schulz-Ebschmann hat die vier Räume sehr schön umgestaltet. Teils hat er Werke diverser Künstler untergebracht, teils brachte er selbst Decken- und Tapetengemälde sowie Stuckarbeiten an. Der schönste Raum mit Möbeln im Barockstil und herrlich gedecktem Tisch erinnert an Schloss Sanssouci. In der Arche und dem daneben errichteten Montangnietto befinden sich die unterschiedlichsten Sammlungen: Kerzenfiguren, Schnapsflaschen, Frösche, Bierflaschen, Flaschenöffner, Bierdeckel, Kaffeesahnetöpfchen u.a.. Im Café genießen wir nach dem Rundgang durch den Garten Kaffee und Butterkuchen.  

Donnerstag, 07.07.16: 14,5 Kilometer
   Beim Start am Heidepark Soltau kommen uns Heerscharen junger Leute entgegen, die alle in den Park wollen. Beim Abbiegen in den Waldweg treffen wir einzelne, die zum Schmusen oder Haschen abgebogen sind. Der Wald ist sehr schön, aber die Menge der Blaubeerpflanzen und -früchte lässt zu wünschen übrig. Bei der Therme erreichen wir das Stadtgebiet von Soltau, durch eine schöne Parklandschaft die Fußgängerzone. Recht bald biegen wir ab zu den Gleisen der Amerikalinie – Auswanderung über Bremerhaven.   Neben Blaubeeren mangelt es heute auch an geeigneten Rastplätzen. So lagern wir mittags mehr schlecht als recht an der Böhme, obwohl der Blick auf das Flüsschen sehr romantisch ist. In einem Wegzacken ersteigen wir den einzigen Berg des Tages, die Weiher Berge sind nur 83 Meter hoch. Die Nachmittagsrast machen wir auf zwei einen Kilometer voneinander entfernten Bänken. Durch unser rastloses Wandern erreichen wir den Abelbecker Hof sehr früh. Aber auch das Taxi ist früh da, so dass wir früh einsteigen, und wie wir einsteigen!!! Es befördert uns eine Stretchlimousine mit drei Sitzreihen. Auf der Heimfahrt gibt es noch zwei Überraschungen: In der Ferne sehen wir eine Heidschnuckenherde. Außerdem fahren wir an einem riesigen Wiesengebiet für Freilandschweine mit Wellblechhüttchen vorbei.  

Freitag,  08.07.16: 15 Kilometer
   Beim Abelbecker Hof gehen wir weiter auf der Forststraße. An deren Ende geht es unangenehm auf dem Randstreifen einer Landstraße entlang. Wir sehen zwar durch Bäume auf die Heide, aber die ist für Truppenübungen reserviert. Endlich dürfen wir wieder auf Wald- und Ackerwege abbiegen. Hier gibt es eine schöne Überraschung. Wir schauen zu, wie ein Mann mit einer Forstmaschine eine Fichte nach der anderen fällt. Bei den dünneren Bäumen umklammert das Gerät den 20 Meter hohen Stamm, sägt ihn ab, gibt ihm bei der richtigen Fallrichtung einen Schwups und lässt ihn los.   Kurz vor Meinholz fängt ein leichter Regen an. Trotzdem nutzen wir die erste Doppelbank unserer Wanderwoche mit Mitteltisch für unsere ausgiebige Trinkpause. So gegenüber sitzend kann man sich herrlich unterhalten. Drei Kilometer vor Wietzendorf nach Durchqueren des Wittenmoors gibt es sogar eine schöne Schutzhütte, hier verzehren wir unsere Hasenbrötchen. Auf dem weiteren Weg gibt es immer wieder ein paar Schauerchen. Eines davon überstehen wir gut bei Eis und Eiskaffee in Wietzendorf. Entspannt geht es weiter zu unserem Abholpunkt, zuletzt sogar durch ein kleines Heidegebiet. Unterwegs mit dem Taxi schüttet sich der Himmel aus, erst Landregen, dann Wolkenbruch – all das bleibt uns erspart!  

Samstag, 09.07.16: 17 Kilometer
   Nach kurzem Forstweg laufen wir wieder parallel zu einer Landstraße. Beim Abbiegen in eine Forststraße trauen wir unseren Augen nicht. Mehrere Jeeps, Kräder und Proviantlaster bauen sich in der Waldlichtung auf. Hartmut und Werner beruhigen uns sofort: Das ist kein Manöver, die Fahrzeuge sind alles Auslaufmodelle. Den Fahrzeugen entsteigen lauter militärisch gekleidete Menschen, auch ein paar Frauen und Hunde sind dabei, die gemeinsam einen motorisierten Ausflug machen. Nachdem wir genug gestaunt haben, machen wir uns auf den Weg hinauf zum Wietzer Berg (109 Meter). Auf dessen Rückseite kommt endlich wieder ein schönes Stück des Naturparks Lüneburger Heide. Wir schlendern leicht abwärts zum Lönsstein, wo wir viel über die Verbundenheit von Hermann Löns mit der Heide lernen. Mit Blick ins Tal ist eine schöne breite Bank aufgestellt, auf der wir alle Platz nehmen. Fotos müssen natürlich sein. Nach einer Weile geht es deutlich abwärts auf geschlungenem Pfad zwischen Heidekraut.   Am Bergfuß erreichen wir einen schönen Wald, den wir bis Müden durchwandern. Im Waldcafé genießen wir unsere Pause, und wir besichtigen die schöne Heidekirche mit separatem Holzglockenturm.  Weiter geht es auf dem Trampelpfad entlang des Stausees und der Örtze bis wir Poitzen erreichen. Dort gibt’s eine kleine Pause auf der Doppelbank, dann sputen wir uns, dass wir Faßberg, unseren letzten Abholpunkt für diese Wanderwoche, erreichen.   Gesamtstrecke: 86 km.

Rosemarie Burow  

Wir fühlten uns wohl im Hotel König Stuben in Bispingen, www.koenig-stuben.de. Den Wandertransfer leistete zuverlässig die Fa. Kult-Taxi, Bispingen, www.kult-auto.com

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