Bericht über die Wanderferien „Entlang des Heidschnuckenweges von Faßberg bis Celle“ vom 21. bis 29.04,2017

Wanderführer: Werner Buchholz

Heidschnuckenweg letzter Teil.  
Freitag, 21.04.17; 7Kilometer
   Alle Wanderer sind gut in der „Alten Fuhrmannsschänke“ bei Oldendorf eingetroffen, nur Rosemarie verspätet sich etwas. Zum Eingewöhnen wandern sieben Teilnehmer zu einer kleinen Runde auf dem Heidepanoramaweg mit Start am Parkplatz Misselhorner Heide. Diese großzügige Heide ist bezaubernd und genau die richtige Einstimmung. Der Nieselregen wartet bis zum Ende der Tour. Am Montag werden wir diesen Weg nochmals kreuzen, dann gehört der Aufstieg wirklich dazu.  

Samstag, 22.04.17; 13,5 Kilometer
Wir setzen unsere Wanderung auf dem Heidschnuckenweg in Faßberg dort fort, wo wir den Weg  letztes Jahr verlassen hatten. Nachdem wir das Gebiet am Rande des Fliegerhorsts der Bundeswehr verlassen haben, treffen wir auf die Namensgeber für unseren Wanderweg, eine große Herde von Heidschnucken mit vielen Lämmern. In Schmarbeck, das ganze 50 Einwohner zählt, bietet ein schöner Rastplatz Gelegenheit für eine Trinkpause. Locker geht es weiter durch die Südheide, wo wir einen Hobby-Ornithologen treffen, der gerade einen Wendehals gehört hatte als er sein „birr-birr-birr“ schmetterte. Zuerst sehen wir den Wacholderwald nur von Ferne, dann krabbeln wir auf einen Hügel von 82 Meter Höhe und spazieren hinein in den Wacholderwald. Wunderschön!! Es gibt sogar eine schöne Hütte dort mit acht Sitzplätzen, in der wir unsere Mittagsrast halten. Es folgt ein Abstieg auf 66 Meter über Normalnull in die Schmarbecker Grube mit ihrem Heidegebiet. Auf der Landstraße bei Gerdehaus erwischt uns zu guter Letzt doch der Regen mit Graupel.  

Sonntag, 23.04.17; 13,5 Kilometer  
Schon wenige hundert Meter nach unserem Start in Gerdehaus erreichen wir ein großes Heidegebiet. Wir entdecken erste Blüten an den Heidelbeerpflanzen. Das Braun des Heidekrauts wird zart getupft vom hellen Frühlingsgrün der Birken. Der Aufstieg auf den Haußelberg mit seinen 104 Metern fällt uns gar nicht schwer. Bald erreichen wir die Oberoher Heide, der geschlungene Weg führt uns vorbei an vielen alten Bäumen. Wieder entdecken wir erste Blüten, diesmal an Preiselbeeren. Verunziert wird unsere Wanderung immer wieder von Schneegrieselschauern. Aber Regen wäre schlimmer, die kleinen Kügelchen springen von der Kleidung ab und nässen sie nicht. Der Wind ist eisig, besonders dann empfinden wir das, wenn die Sonne uns vorher ein bisschen verwöhnt hatte. Leider sind wir etwas zu ungeduldig – und haben schon zu viele Kilometer in den Beinen – so rasten wir auf Erdhügeln und Baumstümpfen zur Mittagsrast. Nur einen knappen Kilometer später erreichen wir in der schönen Heide am Schlossberg eine Hütte in der wir nochmals ausruhen. Dort treffen wir auf einen riesigen aus Holz geschnitzten Mistkäfer, dessen Nützlichkeit beschrieben wird. Es geht weiter auf gewundenen Wegen mit Schautafeln. Etwas Besonderes ist der Haltepunkt an einem Original-Erdbohrkern, der zeigt wie dünn die oberste Erdschicht der Heide ist. Unter dem darauf folgenden Sand liegt eine sehr dicke Steinschicht.  

Montag, 24.04.17; 14,5 Kilometer
  
In Lutterloh zeigt uns unser Taxifahrer den renovierten Gutshof, in dem ein illegitimer? Sohn Kaiser Lothars geboren worden sein soll. Kaiser Lothar gilt als Namensgeber des Ortes.  Das sogenannte Taubenhaus, groß und schmuck, auf dem Gutshof sieht eher wie eine Kapelle aus. Dann durchwandern wir die Lutterloher Heide, die sich im weiteren Verlauf Richtung Weesen auf ca. sechs Meter Breite reduziert. Gewitzt aus den Erfahrungen des Vortags machen wir unsere Mittagsrast in einer Hütte am Zugang zur bereits am Freitag bewanderten Misselhorner Heide. Die langegestreckte Heidelandschaft durchziehen wir auf einem schmalen Trampelpfad. Schon von weitem sehen wir eine große Schafherde. Unmittelbar am Rand der Herde versuchen wir zwei schwarze Heidschnuckenlämmer zu ihren Müttern zurückzuführen. Im Gespräche mit der Schäferin erfahren wir, dass es sich um eine gemischte Herde handelt. Esel, zu denen letztes Jahr erzählt wurde, dass sie Wölfe verjagen, wurden früher manchmal für den Transport des mobilen elektrischen Zauns genutzt. Für eine gemütliche Rast im Sonnenschein nutzen wir eine weitere Hütte mit Blick in den Wald. Wir tippeln durch den Wald des Tiefentals bis zur Landstraße, wo wir etwas auf das Taxi warten. Das war heute ein Highlight-Tag, beim Abendessen gekrönt vom Eierlikör auf dem Eis mit frischen Erdbeeren.  

Dienstag, 25.04.17; 3,5 Kilometer
  
Heute haben wir den Faulenzertag. Unser Ausflug zum Museumsdorf Hösseringen hat sich sehr gelohnt. Die meisten Häuser wurden bereits im 17. Jahrhundert erbaut und sind innen reichlich ausgestattet. Man kann sich ganz schön lange im Dorf tummeln. Da sich Regen und Sonne ständig abwechseln, haben wir in den Häusern immer sofort Regenschutz. Den Abschluss bildet die Supereinkehr in der „Alten Schule“ mit Kaffee und selbstgebackenem Superkuchen und vielerlei Klimbim zum Anschauen und Kaufen.  

Mittwoch, 26.04.17; 6,5 Kilometer
  
Von unserer Abholstelle auf der Landstraße Richtung Querum wandern wir durch den vor ca. 40 Jahren nachgepflanzten Wald des großen Brands von 1975. Rechts und links des Weges liegen noch kleine Eisgrieselfelder von der stürmischen Nacht. Heidewitzka erreichen wir das schöne Heidegebiet rund um den ebenfalls nach dem Großbrand angelegten Feuerlöschsee, den Angelbecksteich. Genussvoll schlendern wir auf den Heidewegen im schönsten Sonnenschein. Fast bei jeder Bankgruppe lassen wir uns nieder. Schauen auf den blauen See, den blauen Himmel, die phantastischen Fotografierwolken und die hauchzarten Gardinen der ersten Blättchen an den Birken. Nach Verlassen des schönen Flecks sind wir zurück in unserem Hotel
.  

Donnerstag
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7.04.17; 15 Kilometer  
Es geht direkt bei unserer Alten Fuhrmannsschänke los, es ist kalt, Handschuhe müssen her. Aber nach einer kleinen Weile wärmt uns die Sonne. Wir genießen die Blicke über die letzte große Heidefläche, die Severloher Heide.  Bald folgt der letzte Aufstieg auf einen Berg des Heidschnuckenwegs, 84 Meter hoch ist der Citronenberg. Seinen Namen hat der Berg von Kreuzrittern, die Zitronen aus dem Heiligen Land mitbrachten und sie armen Leuten schenkten als Dank für die Heilung und Pflege eines kranken Kreuzfahrerkindes. Der breite Waldweg ist diesmal nicht auf Versorgungsleitungen zurückzuführen. In dieser Gegend ließ Kaiser Wilhelm II testen, wie schnell eine Truppenversorgung auf neu verlegten Schienen erfolgen könnte. An den Wildecker Teichen beobachten wir, unter einer riesigen Eiche sitzend, Schwäne, Wildgänse und Haubentaucher bei unserer ersten Trinkpause. Auf unseren Folgewegen sehen wir vermehrt mächtige Laubbäume. Hier überraschen uns ein Schwarzspecht  und ein Paar Kraniche im Flug. Nach dem Forsthaus Kohlenbach halten wir in einer schönen Schutzhütte unsere Mittagsrast. Weiter geht es durch Wald bis wir Scheuen erreichen.  

Freitag, 28.04.17; 15 Kilometer
  
In Scheuen geht es gradlinig bis zu einem schönen Waldweg entlang des Segelflugplatzes. Die Blaubeeren haben viele Blüten, und die Flecken mit Maiglöckchen haben häufig Knospenstengel. Der Waldtrampelpfad ist ein Genuss bis wir in Groß Hehlen und Altgroßhehlen Pflaster treten müssen. Hübsch wird es erst wieder hinter Klein Hehlen, wo wir am Waldsee Minientchen, Rallen und Schwäne sehen. Bei unserer Mittagsrast hier auf zwei Parkbänken können wir das richtig genießen. Anschließend laufen wir Zickzack durch den Wald mit einer tiefen Kuhle bis wir im Tal der Aller landen. Der Weg durch das grüne Tal entlang des Flusses ist gesäumt von Anpflanzungen unterschiedlicher Bäume jeweils mit Erläuterungstafel. Beim Bahnhof erreichen wir die schöne Kreisstadt Celle. Nach einer Weile können wir im Park laufen und sind wir im Schlosspark mit Abschlussfototermin.   Das war sie nun die dritte und letzte Etappe des Heidschnuckenwegs. Es hat uns viel Spaß gemacht, den Weg kennen zu lernen. Und wem verdanken wir das? Idee und Ausführung: Werner Buchholz! Vielen Dank für Deine gute Wanderführung.  Gesamtstrecke: 88,5 km.

 

Rosmarie Burow  
Wir fühlten und in der schönen „Alten Fuhrmans-Schänke“ sehr wohl.
www.fuhrmanns-schaenke.de  

Das Taxiunternehmen Rosenbrock in Hermannsburg leistete zuverlässig die Wandertransferfahrten.

<<< www.urlaubswandern.de

 

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