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Bericht über die Wanderferien „Entlang des Noaberpads“
von Emmerich bis zum „Groten Steen“ bei Woold
vom 01. bis zum 08. September 2013
Organisation: Werner Buchholz
Wanderführung: Rosemarie Burow und Werner Buchholz
Sonntag, 01.09.13
5,5 Kilometer Um 14:00 Uhr sind alle Wanderer in Isselburg-Anholt
angekommen. Wanderführer Werner Buchholz hat ein interessantes Ziel in
unmittelbarer Nähe für unseren Spaziergang ausgemacht. Dazu müssen wir
zunächst die Bocholter Aa überqueren. Kurz dahinter steht der Schlagbaum
zu den Niederlanden. Auf dem Asphalt der Straße davor ist mit dicken
gelben Kreuzen die Grenze markiert, an der aufgrund des Schengener
Abkommens seit dreizehn Jahren keine Grenzkontrollen mehr stattfinden.
Wir laufen in das Städtchen Dinxperlo. Dort finden wir die Grenze
wieder, die eine Seite des Heelwegs ist niederländisch, die andere, der
Hellweg, ist deutsch. Dieser Siedlungsteil heißt Suderwick, er hat
deutsche Bezeichnungen der Geschäfte. Im Ort wandern wir entlang des „Blauwen
Meeres“, einem Dorfteich mit Schwimmbad, bis zur „Kerkje die Rietstap“,
der kleinsten Kirche der Niederlande. Sie stand früher an einem anderen
Ort und wurde hierher verlegt. Es gibt keine religiösen Zeremonien
mehr, es werden Künstlerarbeiten ausgestellt.
Montag, 02.09.13 17 Kilometer Aller Anfang ist schwer…zu finden,
besonders wenn es sich um den des Wanderwegs handelt. Der Noaberpad
verwirrt uns mit der Markierung für den Rückweg Richtung Kleve und
unserem Weg Richtung Elten. So erwischen wir unseren Weg nur unter
Zuhilfenahme des „Dienstwegs“. Nun folgen vier Kilometer in der schönen
Naturschutzzone hinter dem Deich. Leider ist auf dem Weg mehr Kacke als
man den paar Schafen zugetraut hätte. Zuletzt haben wir noch einen
Kilometer direkt am Rheinufer, zum Teil auf holländischem Gebiet. Kurz
darauf erreichen wir den alpinen Abschnitt. Das erste Stück des
Aufstiegs nach Hochelten ist extrem steil, dann dürfen wir bei mäßigem
Restaufstieg auf 72 Meter Höhe etwas verschnaufen. Unsere Mühe wird
belohnt mit der Rast bei der schönen Wallfahrtskirche St. Vitus. Es gibt
fünf Parkbänke mit 15 Sitzplätzen für 14 Wanderer. Nach dem Abstieg auf
herrlichen Waldwegen und Strecken auf Radwegen, vorbei an einem
holländischen Weinberg, erreichen wir das beeindruckende Schloss „Huis-Bergh“
in s’Heerenberg.
Dienstag, 03.09.13 20,5 Kilometer In s’Heerenberg begrüßt uns
gleich am Vortages-Café das weiß-rote Wanderzeichen. Einen kleinen
Schlenker machen wir doch, haben aber in zehn Minuten den Direkteinstieg
in einen schönen Waldweg erreicht. Wir genießen das Grün des Waldes
trotz des Berganstiegs auf 45 Meter Höhe. Bei Erreichen des Ortes Zeddam
empfängt uns eine schöne alte Mühle mit sehr langen Windflügelblättern,
sind es 14 Meter? Die Häuser auf der Hauptstraße machen einen
gemütlichen Eindruck. Die Kirche ist leider, wie auch alle weiteren
Kirchen auf unserer heutigen Strecke, geschlossen. Verabschieden tut
sich der schöne Ort mit einem Blick auf das von Wasser umschlossene
Landgut der Herren Padevoort. Nach langer Strecke durch Wiesen mit
tausend Kühen machen wir Rast bei der Marienkapelle. In Terborg lässt
uns leider der Besitzer von Kasteel ter Wisch nur ein Stückchen von
seinem Palast sehen. Wir überqueren die Oude Ijssel, an der wir wenig
später entlang schlendern, zusätzlich in Bewegung gehalten durch
zahlreiche Radfahrer.
Mittwoch, 04.09.13 1,5 Kilometer Mit unseren PKW fahren wir ein
kurzes Stück nach Anholt. Dort besichtigen wir das wunderschöne Schloss
Anholt derer von Salm-Salm. Es ist mitten in einem See auf Eichenpfählen
gebaut. Aufgrund der verwandtschaftlichen Verbindungen könnte man den
heutigen Grafen auch „Kaiserliche Hoheit“ nennen. Wir durften auch einen
kurzen Blick auf ihn an seinem Schreibtisch werfen. Er wohnt ständig in
seinem Schloss. Nach der Schlossführung wandern wir auch noch durch den
Schlosspark, einen Englischen Garten mit viel Wasser, einem Irrgarten
und einem Abschnitt in französischem Stil mit vielen Blumen. Weiter geht
die Fahrt zu einem Wildpark, in dem uns vor allem die futterfreudigen
Esel beschäftigen. Mittagessen gibt es im Schweizer Haus auf einer
Felsansammlung im See. Die dort schwimmenden Karpfen sind wohl von den
Resten der Sahnetorten so riesig geworden.
Donnerstag, 05.09.13 16 Kilometer Der Wiedereinstieg auf den
Wanderweg wird durch tiefe Baugräben erschwert. Unter Inkaufnahme von
viel Staub auf den Wegen der Bagger haben wir uns aber herangepirscht.
Dann ging es weiter durch schönen schattigen Wald und auf Feldwegen. Wir
begehen die Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland.
Unterwegs durchqueren wir auch das Gelände der Hardenbergs mit schmuckem
Herrenhaus. Der Korn macht’s. In Anholt machen wir eine Mittagspause
unter Kirchengeläut. Auf vier Bänken im Schatten können wir voll
entspannen. Beim Ortsende überstehen wir den Beschuss durch fliegende
Golfbälle. Entlang des kleinen Baches Wolfstrang geht es Richtung
Isselburg. Nach einer Stunde Intensivbestrahlung durch die Sonne
erreichen wir früh unser Hotel „Brüggenhütte“. Natürlich sind jetzt im
Garten Bier, Kaffee und Eis fällig.
Freitag, 06.09.13 15 Kilometer Beim Hotel beginnt unsere
Wanderung gleich am Ufer der Bocholter Aa. Ihr werden wir bis in die
Stadtmitte von Bocholt folgen. Unsere Rast zum zweiten Frühstück machen
wir bei der Bäckerei „Eisenhütte“. Viele versorgen sich mit Brot für
zuhause. An einer kleinen Bucht der Bocholter Aa stehen Forellen in
schlachtreifer Größe. Im Stadtzentrum Bocholt finden wir eine schöne
Gaststube, daneben eine Bankanlage für die nicht Einkehrwilligen.
Mehrere machen von dort aus einen Abstecher zur reich verzierten Kirche
und zum Renaissance-Rathaus. Danach folgen wir dem Flüsschen Aa bis zum
künstlich gestauten Aasee, der den Mittelpunkt einer Freizeitregion mit
Schwimmbad bildet.
Samstag, 07.09.13 14 Kilometer Nach den vielen schönen Tagen mit
teils hochsommerlichen Wetter starten wir heute bei trübem Wetter. Aber,
um es vorweg zu nehmen, die ersten kleinen Tropfen fallen erst auf die
Autoscheibe unseres Abholtaxis kurz vor Eintreffen vor der Pension
Brüggenhütte. Heute erwartet uns dort keines der vorzüglichen
Überraschungsmenus. Wir müssen selbst entscheiden, was wir à la carte
essen. Die Wanderwege unserer letzten Wanderetappe sind wunderschön,
wir haben kaum Asphaltwege. Abwechslungsreich geht es durch viele
Wäldchen. Leider sind die Einkehrmöglichkeiten sehr schlecht. An fünf
Stellen sind in der Wanderkarte Einkehrstellen vermerkt, keine ist
geöffnet, auch nicht am Schloss Diepenbrock. In Barlo finden wir endlich
drei mitleidige Seelen. Sie kochen uns Kaffee und Tee, liefern Bier und
Eis und sogar kostenlose Restkekse. So gestärkt erreichen wir locker die
Grenze und den „Groten Steen“ in Holland. „Wo sind Sie eigentlich
zuhause?“ fragt der Taxibusfahrer. „In Köln, Kiel, Hamburg, Wismar,
Hildesheim, Wiesbaden“, antwortet Toni, „Das Beste am Norden ist unsere
Vielfalt.“
Rosemarie Burow
Auch
auf diesem Wege bedanken wir uns herzlich beim Hotel Brüggenhütte und
bei der Fa. Taxi Termath für den bestens geleisteten Service.
www.hotel-brueggenhuette.de,
www.taxi-termath.de
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www.urlaubswandern.de
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