Bericht über die Wanderferien „Entlang des Noaberpads von Enschede (NL) bis Hoogstede“ vom 14. bis 21.09.2014   Wanderführer: Werner Buchholz

Noaberpad zum Dritten  

Sonntag,
14.09.14   4,5 Kilometer
    Das Höchste kommt zuerst: Ein Berg, der Tankenberg. Er ist 85 Meter hoch und bietet eine wunderschöne Aussicht bis hinüber nach Deutschland mit seinen Windrädern. Die kleine Tour rund um De Lutte dient der Lockerung. Das sehen wohl auch die vielen Holländer so, die uns begegnen.   

Montag, 15.09.14
   17 Kilometer
   Es geht los: Dritter Abschnitt des Noaberpads. Der Wanderweg beginnt bei Enschede mit schönen Waldabschnitten, Buchen und Eichen sind zu bewundern.   Nach einiger Zeit beginnt das Sahneschnittchen des Noaberpads. Zuerst zeigt sich blühende Erika, dann weist das Wasser rechts und links darauf hin, dass wir uns im – renaturierten – Moor befinden. Besonders schön sind die taubenetzten Spinnweben zwischen den Binsenstengeln. Den großen Rundblick haben wir nach dem Aufstieg in einen hölzernen Turm. Der Weg ist gesäumt von jungen Birken. Das Auge wird verwöhnt.   Außerdem ist heute der Tag des Ländergrenzen-Hoppings: Start und Abschluss in den Niederlanden, zwischendurch sind wir in Deutschland oder - linkes Bein, rechtes Bein – in beiden Ländern gleichzeitig.   Zu guter Letzt sind mehrere Parasolpilze mit Riesenschirmen zu bewundern.  

Dienstag, 16.09.14
   16 Kilometer   Die Fortsetzung unseres Weges in Glanerbrug führt uns durch ausgedehnte Wälder mit Alleen von Buchen und Eichen. Ein Genuss sind die weichen Waldwege. Es gibt auch ein ausgedehntes Stück blühender Heide.   Für unsere Mittagspause haben uns die Holländer einen größeren Teich in den Weg gelegt mit zwei Bänken, einzelnen Fröschen und vielen aufgeblühten Seerosen. Übrigens machen wir stressfrei noch eine zweite Mittagspause in einem Gutshof mit Kaffee, Kuchen Suppe oder Eis.   Wenn wir Radfahrern auf den Radwegen ausweichen, werden wir immer artig „bedankt“.  

Mittwoch, 17.09.14
     2,5 Kilometer   Mit unseren PKW fahren wir auf vielen Waldsträßchen nach Ootmarsum. Der kundige Stadtführer Ben macht uns mit allem vertraut. Der alte Stadtkern ist wunderschön erhalten, klein aber oho. Das alte Schloss und die Stadtmauer und deren Stadttore sind nicht mehr vorhanden, auf den Straßen ist der Mauerverlauf aber noch markiert.   Das mächtigste Bauwerk ist die katholische!! Kirche. Erhalten sind der romanische Bau und der gotische Erweiterungsbau. An der Chorseite gab es einen Durchblick von draußen – heute zugemauert – für die Aussätzigen, welche die Kirche nicht betreten durften. Besonders wichtig für uns: Eichenholztüren wurden früher besteuert. Um dem zu entgehen, wurden Türen dunkelrot angestrichen, so war die Holzart nicht mehr offensichtlich. „Buchholz“-Türen – ha, ha – wurden übrigens nicht besteuert.   Bis heute besteht der Brauch, dass die „Postkerls“, die katholischen Junggesellen des Städtchens, an Ostersonntag und Ostermontag ineinander gehakt eine Kette bilden, die um die Kirche, durch die Straßen und in die Häuser zieht. Die Postkerls bringen das Licht zu den Menschen.  

Donnerstag, 18.09.14
   16 Kilometer   Von De Lutte aus erklimmen wir schon wieder einen Berg, den Paarsberg, 59 Meter hoch. Dann gehen wir stracks nach Norden. Die Sonne aber hatte wohl im Süden getankt. Wir waren froh um jeden Schatten.   Bei der ersten Kaffeetasse lt. Wanderkarte war „gesloten“, aber Tische, Bänke und Stühle standen für eine gemütliche Mittagsrast bereit. Die Bäume entlang des Agelo-Nordhorn-Kanals, der unseren Weg bestimmte, warfen einen schönen Halbschatten. In diesem fanden wir, allerdings erst zwei Kilometer vor unserem Tagesziel, die dringend ersehnte Rastbank. Zu guter Letzt hatten wir jedoch eine ausreichend lange Schlussrast bei der Kaffeetasse von „Max“ in Groot Agelo wie üblich mit Kaffee, Eis, Pfannkuchen und Kuchen.  

Freitag, 19.09.14
   18 Kilometer   Heute haben sich alle Berge auf unserem Weg versammelt, zwei in den Niederlanden, zwei in Deutschland. Es beginnt mit dem Sonnenberg, 71 Meter, den wir kurz vor Ootmarsum ersteigen. Wegen schlechter Sicht können wir weder den Schlossturm von Bad Bentheim erkennen, noch Uelsen, das heute Endpunkt unserer Wanderung ist. Der auf dem Berg geehrte Dichter und Komponist hat ein Lied zum 80-jährigen (in Deutschland 30-jähriger) Krieg geschrieben. Anschließend freuen wir uns nochmals am schönen Stadtbild von Ootmarsum. Aus der Stadtmitte heraus wollen sie uns den Wanderweg nicht gönnen, ein Neubau wird auf dem Weg errichtet. Wir finden einen Weg drumherum, verlassen die Asphaltwege hinter Oud Ootmarsum, und erreichen schöne Wege im Naturschutzgebiet „Het Springendal“. Mittendrin  machen wir unsere Mittagsrast am Bach „Moosbeek“ auf alten Baumstämmen. Wir treffen wieder auf Rhododendronbüsche, jedoch gibt es hier keine Restblüten. Dann folgt der zweite Berg „De Spreng“ mit 72 Metern.  Auf dieser Höhe bleiben wir und genießen auf dem Weg entlang der Heideblüte die „Paarden Slenkte“. Das Heidegebiet setzt sich auf deutschen Landen fort, hier dürfen wir sogar zwischen der Erika hindurch wandern. Hier befinden

sich zahlreiche Hügelgräber aus der Bronzezeit. Kurze Zeit später haben wir den ersten deutschen Berg 85 Meter hoch im Weg. Der „Langerberg“ hat natürlich den Beinamen „Lönsberg“.   Sämtliche Kaffeetassen-Einkehre entfallen, weil geschlossen oder aufgegeben. Wir laufen zügig zur Taxiabholstelle, kämpfen noch mit der 68-Meter-Höhe kurz vor Uelsen. Dort gestatten wir uns einen kurzen Blick in das rekonstruierte Bronzezeitdorf.  

Samstag, 20.09.14
   16,5 Kilometer   Ach wie schön ist doch ein bergfreies Wandern. 40 Meter sind das höchste, was wir heute erleben, bei 16 Metern landen wir. So kommen wir flott voran bis wir bei Gölenberg in die Bronzezeit versetzt werden. In einem der Hügelgräber hatte im 19. Jahrhundert ein Bauer einen rund 1.500 Jahre alten, verzierten Goldbecher gefunden.  Sodann folgen wir den Schleifen der Vechte bei strahlendem Sonnenschein. Es folgen verschlungene Pfade durch Brünas-Heide mit Wacholder und reifen Preiselbeeren.  In Esche halten wir Mittagsrast in oder an einer schönen großen Hütte direkt an der Vechte. Wir durchqueren noch einen schönen Kiefernwald mit zahlreichen Hügelgräbern.   Und damit ist unsere Wanderung zu Ende. Sieben Tage schönstes Wetter, da hatte doch unser Zampano die Hände im Spiel. Werner, wir danken Dir für dieses schöne Teilstück des Noaberpads.  

Rosemarie Burow

Auch von dieser Stelle herzlichen Dank für den erstklassigen Service im Hotel De Grote Zwaan in De Lutte – www.hoteldegrotezwaan.nl – und für dem zuverlässigen Wandertransfer, geleistet von Nijhuis Taxi, De Lutte – www.nijhuistaxi.nl

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