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Bericht über die Wanderwoche „Vogelsberg“
vom 18. bis 25.06.2017
Wanderführer: Werner Buchholz
Sieben Wandersleute reisen am Sonntag, dem 18.06. aus Kiel, Nordstemmen,
Köln, Wiesbaden und Glückstadt in den Landgasthof Kupferschmiede in
Schotten-Rainrod an. Bei sommerlicher Temperatur machen wir am
Anreisetag eine Wanderung um den naheliegenden 65 Hektar großen
Niddastausee.
Am Montag fahren wir mit eigenen Autos zum Parkplatz am
Kolping-Feriendorf Herbstein und beginnen dort die Felsentour. Der Weg
verläuft zunächst auf der ehemaligen Grenze zwischen dem Fürstentum
Fulda und dem Herzogtum Hessen Darmstadt. Die 200 Jahre alten
Grenzsteine flankieren den Weg bis zum Ende des Waldes. Hier steht eine
1853/54 erbaute kleine Kreuzkapelle. Seit 1938 steht oben an der
Giebelseite in einer Nische eine Figur des Heiligen Bonifatius. Hinter
der kleinen Kirche liegt ein eingezäunter privater Friedhof gräflicher
Familien. Weiter führt die Wanderstrecke über naturbelassene Wege und
Feldwege, die durch sanfte An-und Abstiege gekennzeichnet sind. Wir
passieren die Schalksbachteiche im Naturschutz- und Vogelschutzgebiet.
Durch Wald- und Wiesenlandschaften geht es weiter und bald erreichen wir
eine lange Allee erhabener alter Linden. Die weiteren Wege bieten
herrliche Aussichten auf den Ort Herbstein. Schließlich erreichen wir
den Basaltdurchbruch „Felsenruhe“. Der Basalt ist hier in kompakten
großen Felsen erstarrt, die durch die Erosion abgeschliffen und gerundet
sind. Über den Grenzweg gelangen wir wieder zum Ausgangspunkt unserer
Wanderung.
Am Dienstag fahren wir zum Parkplatz am Sportplatz in Nidda-Eichelsdorf,
wo unsere Naturtour Nidda beginnt. Es folgt bald ein Aufstieg auf den
Eichköppel, ein Naturschutzgebiet mit historischen Huteweiden. Oben
verschnaufen wir auf Bänken und genießen die weite Aussicht über den
hohen Vogelsberg bis zum Taunus. Weiter geht es abwärts in den Talgrund
des Eichelbaches und dann führt der Weg quer durch den Wald auf kleinen
Pfaden und Forstwegen in ein langgestrecktes Wiesental, dem
Haißbachgrund, dem zweiten Naturschutzgebiet an unserem Wanderweg.
Wieder geht es in den Wald und wir erreichen den „Netl-Platz“ mit
Gedenkstein und historischem Wanderpfahl. Auf Naturwegen geht es weiter
durch den Wald, durch kleine Basaltdurchbrüche und durch eine
Blocksteinhalde. An „Schmitters Blick“ verlässt der Weg den Wald. Hier
ruhen wir uns auf einer Bank aus und genießen die herrliche Aussicht
über das Niddatal. Nach der Ruhepause bleibt uns die schöne Aussicht
erhalten bis wir die Hütte am Hundsrück erreichen. Danach windet sich
der Weg abwärts mit Blick auf Eichelsdorf und auf die schöne Kirche.
Über Wiesenwege folgt der Weg dem Eichelbach zum Dorf und dann führt er
quer durch den Ortskern. Wir bewundern die Fachwerkhäuser auf beiden
Seiten des Baches. Über eine Fußgängerbrücke gelangen wir zum
Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Mittwoch ist wanderfrei. Wir fahren in den Vogelpark in Schotten, den
wir gemütlich durchschlendern. Hier können wir nicht nur heimische und
exotische Vogelarten beobachten, sondern auch Schildkröten, Totenkopf-,
Liszt- und Berberaffen, Kängurus, Emus, Ziegen, Lamas, Erdmännchen und,
und, und… Nach Aufenthalt im Café-Garten mit Kaffee, Kuchen und veganem
Eis fahren wir zurück nach Rainrod. Wie nach jeder Wanderung halten wir
uns auch heute im schönen Ambiente des Vulkangartens unseres Quartiers
auf.
Am Donnerstag ist die anspruchsvolle Gipfeltour geplant. Wegen der
herrschenden sommerlichen Hitze verlegen wir diese Tour auf Samstag. Die
Meteorologen sagen für Samstag etwas erträglichere Temperaturen voraus.
Wir fahren heute zum Lindenplatz in Ulrichstein. Ulrichstein liegt auf
566 m Höhe und der Schlossberg mit einer Höhe von 614 m ist der höchste
Punkt in Ulrichstein. Damit ist Ulrichstein die höchstgelegene Stadt in
Hessen. Der Weg unserer heutigen Weitblicktour führt uns zunächst ins
„Gründchen“, das ist der Bachgrund des Gilgbaches mit knorrigen Buchen
und moosüberwucherten Basaltbrocken. Schattig kühl ist es hier. Am Ende
des Gründchens biegt der Weg nach links und es geht auf einem
Waldrandweg, später auf einem grasigen Feldweg aufwärts. Durch ein
kleines Waldgebiet wandern wir weiter, vorbei an zwei mächtigen Eichen,
dann durch eine offene Wiesenlandschaft mit Blick auf Urichstein. Im
weiteren Verlauf unserer Wanderung bieten sich grandiose Fernsichten an.
An den „Dicken Steinen“, einem riesigen Basaltbrocken, machen wir unsere
Mittagsrast. Es geht weiter über die bewaldete Bergkuppe Eckmannshain.
Danach öffnet sich wieder der Blick auf Ulrichstein. Der Weg verläuft
über Felder ins Tal zum westlichen Ortsrand von Ulrichstein. Wegen der
großen Hitze und des bevorstehenden Aufstieges zum Schlossberg wanden
drei Wanderfreundinnen von hier aus direkt zum Lindenplatz. Der Rest der
Gruppe wandert weiter aufwärts durch den Vogelsberggarten, der die
Pflanzenwelt des Vogelsberges mit botanischen Raritäten in verschiedenen
Beeten zeigt. Auf der Bergkuppe des Schlossberges stehen die Überreste
der Burg von Ulrichstein aus dem 12.Jahrhundert, welche einst zum Schutz
wichtiger Handelswege diente. Der 2004/2005 als Aussichtsturm
rekonstruierte Wehrturm ist aus Sicherheitsgründen gesperrt. So machen
wir eine verdiente Verschnaufpause auf einer Sitzgruppe und genießen den
grandiosen Weitblick. Danach wandern wir abwärts zurück zum
Lindenplatz.
Am Freitag fahren wir nach Grünberg. Auf dem geplanten Parkplatz am
Winterplatz gibt es keine Parkmöglichkeiten mehr. In der Nähe finden wir
aber noch zwei Lücken zum parken. Vom Winterplatz aus wandern wir steil
ab ins Brunnental, durch das sich der Äscherbach sein Bett gegraben hat.
Aus vielen unterirdischen Basaltspalten quillt klares Quellwasser empor,
das sich in zwei Teichen sammelt und einst die Brunnenkunst im Tal, das
Pumpwerk zur Förderung von Trinkwasser in die Stadt und im weiteren
Verlauf drei Mühlen antrieb. Heute ist das Brunnental ein
Naherholungsgebiet. Hier haben wir zunächst das Problem, die geplante
Wegvariante des Grünberg-Rundweges zu finden. Das Problem löst sich
bald. Von einem Turnier- und Reitplatz aus geht es aufwärts durch Wiesen
und Felder zur Queckbörner Höhe Bei einer Trinkpause genießen wir die
schöne Aussicht. Auf naturbelassenen Feld- und Waldwegen wandern wir
weiter an Göbelnrod vorbei und leicht aufwärts zu einem Flugplatz für
Modelflugzeuge. Hier machen wir an einer Sitzgruppe unsere Mittagsrast.
Danach erreichen wir bald darauf den Stadtrand von Grünberg und wandern
geradewegs zum Marktplatz, wo jeder von uns unter Sonnenschirmen eines
Eiscafés ein dickes Eis verzehrt. Das ist geradezu ein Muss! Danach
bewundern wir die schönen Fachwerkhäuser am Marktplatz, insbesondere das
prachtvolle Rathaus, und den kreisförmig gemauerten Marktbrunnen. Nun
ist es nicht mehr weit zu unseren Autos.
Samstag hat es sich abgekühlt und wir fahren zum Parkplatz am
Hoherodskopf, der nach dem Taufstein (773 m) der höchste Berg im
Vogelsberg ist und das touristische Zentrum der Großgemeinde Schotten.
Von dort starten wir unsere Gipfeltour und wandern rechts am Waldrand
entlang über die Wiesen mit herrlichem Weitblick. Wir erreichen die
Taufsteinhütte und weiter geht es durch einen Buchenwald zu
Forellenteichen. Die Steigung von hier zum nächsten Gipfel, dem
Gackerstein mit Gipfelkreuz, merken wir kaum. Bei einer Trinkpause
schweift unser Blick hinüber zum Hoherodskopf und hinab ins Tal. Danach
wandern wir abwärts durch den Wald. Beim Schottenblick ist in 50 m
Entfernung eine Hütte. Für die Mittagsrast ist es noch zu früh. Dafür
genießen wir die atemberaubende Aussicht bis zur Frankfurter Skyline.
Weiter geht es abwärts durch offene Feldflure und wieder hinauf auf die
„Platte“, eine grasbewachsene kaum erkennbare Kuppe mit spektakulärem
Rundumblick über den gesamten Verlauf der Gipfeltour. Von hier aus
erreichen wir abwärts wandernd bald Busenborn, den tiefsten Punkt
unserer Wanderung. An der schlicht wirkenden Dorfkirche machen wir
unsere Mittagsrast als Stärkung für die bevorstehenden Aufstiege. Die
Kirche ist geöffnet. Wir können eine in Gold strahlende Rokoko-Orgel auf
einer mit Bildnissen gezierten Empore bewundern. Nach der Mittagsrast
erreichen wir bald über Feldwege den ständig aufwärts führenden
Bilsteinweg. Der letzte Kilometer im Wald zum 666 m hohen Bielstein ist
steinig derb. Der Bielstein präsentiert sich als Basaltfelsen auf dem
Gipfel des sonst dicht bewaldeten Berges. Nach einer Verschnaufpause
führt uns ein Waldweg auf den Sattel bei Breugeshain herab. Ab hier geht
es wieder über offene Flure mit einzeln stehenden Bäumen auf den letzten
Gipfel und Ausganspunkt der Wanderung zu, den wir über einen strammen
Aufstieg erreichen. Auf Bänken ruhen wir uns aus, genießen die
atemberaubende Aussicht und freuen uns, eine abwechslungseiche
Landschaft mit vier Gipfeln bewandert zu haben. Nach jeder Wanderung
erholen wir uns im schattigen Vulkangarten unseres Quartiers mit
Rhabarber-Schorle, Kaffee, Eis oder Bier. In unserem Landgasthof
Kupferschmiede, der vom Deutschen Wanderverband als Qualitätsgastgeber „Wanderbares
Deutschland“ zertifiziert ist, wurden wir bestens versorgt und wir
fühlten uns dort sehr wohl. Auch auf diesem Wege dafür herzlichen Dank.
www.landgasthof-kupferschmiede.de
<<< www.urlaubswandern.de
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