Bericht über die Wanderwoche vom 06. – 13.09.2009
im Bereich Weser- und Wiehengebirge
  
Wanderführer: Werner Buchholz

Am 06.09. reist eine kleine Wandergruppe gemeinsam zum Dorfkrug Beckert in Porta Westfalica an.   Nachmittags führt uns ein mit einer Teilnehmerin befreundetes Ehepaar eindrucksvoll durch die Residenzstadt Bückeburg.   Zur ersten Wanderung starten wir in Steinbergen am südlichen Hang des Wesergebirges. Es geht aufwärts zu den Luhdener Klippen. Hier steht in 300 m Höhe der älteste Aussichtsturm des Wesergebirgskammes, der Klippenturm. Leider ist der Aufstieg zum Turm verschlossen. Von der Turmterrasse aus haben wir aber einen weiten Panoramablick ins Wesertal bei Rinteln. Weiter geht es abwärts zur Frankenburg, einer hochmittelalterlichen Höhenburg, deren Grundmauern noch gut die alten Verteidigungsanlagen erkennen lassen. Unser Weg führt uns an einen Gedenkstein vorbei, der an einen Starfighterabsturz am 11.06.1965 erinnert. Wir überschreiten den 9. Längengrad und wandern bald am Nammer Lager vorbei. Es ist ein kulturhistorisch bedeutendes Bodendenkmal, das im Naturschutzgebiet Nammer Klippen liegt. Das Nammer Lager bot bei kritischen und kriegerischen Lagen im Rahmen einer Wallburganlage eine Rückzugsmöglichkeit für die Bevölkerung der Umgebung. Schließlich erreichen wir den Parkplatz am Levernsiek und wandern abwärts bis zu unserem Quartier.   Von unserer Unterkunft aus gehen wir am Morgen darauf auf einem anderen Weg wieder aufwärts zum Parkplatz am Levernsiek. Von hier aus geht es weiter am südlichen Rand des Wesergebirges entlang – bergauf und -ab. Immer wieder haben wir aber schöne Ausblicke ins Land. In Höhe Ahmserort geht es abwärts ins freie Land und durch die Autobahnunterführung zur „Röckemanns-Mühle“ in Eisbergen. Nach einer gemütlichen Mittagsrast an dieser Stelle wandern wir durch das flache Land zurück zum Quartier.  

Am nächsten Tag starten wir morgens zur Fahrt zum Stemmer See östlich von Kalletal-Varenholz. Von hier aus wandern wir zunächst durch die Seeanlage, dann unterhalb des Schlosses Varenholz auf einer Teilstrecke des Kalletalpfades. Es geht immer am Waldrand entlang mit Blick ins weite Wesertal bis zum Wesergebirge. Bald sehen wir in der Ferne auch das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Ostflanke des Wittekindberges. Es geht nun entlang der Weser bis Erder. Von hier aus wandern wir zum Ihmser Bruch, einem Friedwald. An dessen Rand gehen wir aufwärts zum Forst Langenholzhausen.
Wir wandern jetzt durch den Mischwald mit dicken Eichen und schönen Buchen und bald am Waldrand entlang zu einer Sitzgruppe „Weserberglandblick“. Bei einer Rast bietet uns dieser Platz herrliche Aussichten ins Wesertal auf das Wesergebirge und zur Porta Westfalica. Nach der Ruhepause gehen wir weiter durch den Wald, schließlich serpentinenmäßig abwärts zur Straße, die uns nach Stemmen und zum Ausgangspunkt zurückführt.  

Am 10.09. ist wanderfreier Tag. Wir entschließen uns, ins nahe Minden zu fahren, dem kulturellen Mittelpunkt sowie Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum des Kreises Minden-Lübbecke. Wir machen zunächst einen Spaziergang entlang der Weser zum imposanten Wasserstraßenkreuz von Weser und Mittellandkanal. Nach der Besichtigung gehen wir zurück in die Altstadt. Hier machen wir einen Rundgang und bewundern die historische Bebauung an der Johanniskirche und in der Bäckerstraße. Wir besichtigen den Dom und haben auch Gelegenheit den Mindener Domschatz zu betrachten. Danach setzen wir den Stadtrundgang fort und bestaunen die Gebäude am Markt und in der oberen Altstadt u.a. die Bauwerke des ehemaligen Proviantmagazins, der „Alten Münze“ und des Puppen-Museums. 

Am Tag darauf beginnen wir unsere Wanderung am Dorfkrug Beckert und gehen hinauf zum Parkplatz am Levernsiek. Im Wesergebirge wandern wir weiter am Fuß des Jakobsberg entlang und schließlich abwärts ins Weserdurchbruchstal. Wir überschreiten die Weserbrücke und steigen auf zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Hier erholen wir uns von dem Aufstieg und freuen uns über die gute Aussicht in die umliegende und weite Landschaft. Auf dem weißrot markierten Wittekindsweg setzen wir unsere Wanderung fort und erreichen den Moltketurm, von dem eine Aussicht ins Land wegen der inzwischen hochgewachsenen Bäume nicht mehr möglich ist. Bald sind wir am Berghotel Wittekindsburg. In der Nähe ist eine Startrampe für Drachenflieger. Sie bietet eine prächtige Aussicht ins Wesertal. Das Berghotel steht in der Ringwallanlage Wittekindsburg, die während der Sachsenkriege um 780 als Lager diente für die Kämpfer gegen die Invasionsheere der Franken unter Karl dem Großen. In der Nähe der romanischen Margarethenklus machen wir unsere Mittagsrast. Danach besichtigen wir noch im Areal der Wittekindsburg die 1996/97 freigelegten mit Lehmmörtel gebundenen Fundament- und Mauerreste der Kreuzkirche. Die Bauzeit dieser Kirche war vermutlich im 10.Jahrhundert. An dieser Stelle halten wir es für sehr wahrscheinlich, dass der Name Wiehengebirge aus einer altsächsischen Wortwurzel stammt und „geweihtes Gebirge“ heißt. Die Namensdeutung, das Wiehengebirge mit seinen geringen Höhen sehe nur aus „wieh’n Gebirge“ halten wir für scherzhaft. Weiter geht es über den laubwaldgeschmückten Rücken des Wiehengebirges, ja man kann sagen buckelig weiter bis Bergkirchen. Hier werden wir abgeholt und in unser Quartier zurückgefahren. 

Unsere letzte Wanderung beginnt hier am nächsten Morgen. Zunächst geht es bergan zum Waldrand, der uns weite Aussichten ins Wesertal bietet. Dann wandern wir weiter über den abwechslungsreichen Kamm des Wiehengebirges. Der Wittekindsweg gibt immer wieder Ausblicke frei, sowohl nach Süden ins Wesertal als auch in die Norddeutsche Tiefebene. Dabei fällt auf, wie dicht besiedelt diese Region ist. Die auch bei den vorangegangenen Wanderungen erlebten Naturschönheiten haben den aus dem Wesertal heraufdringenden und gelegentlich auch vom Himmel her wahrnehmbaren Zivilisationslärm ein wenig verdrängt. Bei dieser letzten Wanderung aber können wir oftmals die natürliche Stille wohltuend genießen. An dem Parkplatz unterhalb der Freilichtbühne Kahle Wart endet die letzte Wanderung.   Wir fühlten uns wohl im Dorfkrug Beckert und bedanken uns auch von dieser Stelle für den geleisteten Service. www.dorfkrug-beckert.de

 

 

 

 

 

 

 

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