Bericht über die Ferienwanderung „Im märchen-  und sagenumwobenen Weserbergland“ vom 19.05. – 01.06.2008    Wanderführer: Werner Buchholz

Die Ferienwandergruppe bestand zunächst für die ersten vier Wandertage, die wir von Bad Karlshafen aus unternahmen, aus 5 Personen. Nach dem ersten Hotelwechsel nach Ottenstein waren wir 10 Teilnehmer für weitere 3 Wandertage und nach dem nächsten Hotelwechsel nach Hameln/Unsen für die letzten 3 Wandertage erhöhte sich die Teilnehmerzahl auf 12.   

Am Anreisetag erwanderten wir den Hugenottenturm oberhalb von Bad Karlshafen Von dort hatten wir einen  schönen Ausblick auf die Weser mit Solling sowie auf die barocke Altstadt von Karlshafen. Zurück wanderten wir über die Kichenburgruine Krukenburg mit Blick auf den alten Klosterort Helmarshausen mit seinen schicken Fachwerkhäusern.   

Am nächsten Tag begann in Veckerhagen unsere Streckenwanderung, die uns durch den mächtigen Reinhardswald, vorbei am Dornröschenschloss Sababurg und schließlich nach Gottsbüren führte. Gottsbüren war ab 1330 etwa 100 Jahre lang ein Wallfahrtsort von abendländischer Bedeutung. Daran erinnert die ehemalige Wallfahrtskirche mit ihren restaurierten Fresken.    Von Gottsbüren wanderten wir am Tag darauf weiter auf dem Märchenlandweg bis nach Bad Karlshafen. Danach erreichten wir das Waldgebiet des Solling. Im Forellenhof des kleinen Sollingortes Brüggefeld erfrischten wir uns mit Getränken, bevor wir von unserem Taxi abgeholt wurden.   

Am Morgen darauf setzen wir dann von Brüggefeld aus unsere Sollingwanderung fort. Wir erreichten Derental und wanderten schließlich entlang der Weser, zunächst am Fuße des Schlosses Fürstenberg mit dem Porzellanmuseum vorbei und dann weiter nach Boffzen, wo diese Tageswanderung endete.   Am nächsten Tag  ging es von Boffzen aus weiter entlang der Weser bis zur Fachwerkstadt Höxter. Ein Aufstieg führte uns dann vorbei an der Weserberglandklinik in den Corveyer Forst bis Bödexen. Hier endete unsere 4-Tages-Tour, die wir vom Hotel Haus Nolte in Bad Karlshafen aus unternommen hatten. Unsere Gastgeber, das Ehepaar Nolte, haben uns in dieser Zeit hervorragend kulinarisch verwöhnt. www.hotel-nolte.de   

Nach dem Frühstück fuhren wir am Tag darauf zum nächsten Quartier nach Ottenstein. Hier konnten wir dann auch 5 weitere Teilnehmer begrüßen. Eine kleine Rundwanderung auf der Ottensteiner Hochebene führte uns zur Kirche Hattensen, das einzige Bauwerk, das vom einstigen kleinen Dorf Hattensen noch erhalten ist. Die im Stil der späten Romanik erbauten Kirche dient heute den Ottensteinern als Friedhofskapelle. Auf dem gepflegten Friedhof liegt unter einer alten Linde ein junger Afrikaner begraben. Das außergewöhnliche Grabmal besteht aus zwei schweren Sandsteintafeln, die jeweils am Kopf- und Fußende des Grabes aufgestellt sind. Um das Grabmal ranken sich viele Legenden.

Die nächste Streckenwanderung führt uns von Bödexen hinauf auf den sagenumwobenen 495,8 m hohen Köterberg, dem höchsten Berg des Lipper Berglandes. Nach dem darauffolgenden Abstieg erreichten wir das schicke kleine Dorf Hummersen und bald darauf Polle. Polle liegt an der Deutschen Märchenstraße und ist die angedichtete „Heimat“ des Aschenputtel.  Für den nächsten Tag war eine Wanderung von Polle nach Sievershagen geplant. Wir wanderten auch munter in Polle los, aufwärts am Eckberg vorbei in Richtung Hainholz. Aber irgendwo verpassten wir den richtigen Weg, mussten einige Hindernisse überwinden, von denen ich hier nicht berichten will. Schließlich erreichten wir ein Anwesen und trafen auch den dort ansässigen Bauern, der uns die genaue Position auf der Wanderkarte zeigen konnte. Wir stellten fest, dass wir einen Riesen-Umweg-Schlenker gemacht hatten und bestellten darauf unsere Abholtaxen vom geplanten Zielort telefonisch ab. So waren wir froh, dass wir unseren Quartierort Ottenstein ohne Probleme von hier aus erreichen konnten. Wir hatten trotz allem einen erlebnisreichen Wandertag, einige nannten ihn Abenteuerwandertag.  

Am nächsten Tag ließen wir uns zur Sievershagener Mühle fahren. Mit einem Aufstieg in Richtung Hagenberg begannen wir unsere Wanderung. Weiter ging es bis Lüntorf, dann durch Lüntorf in Richtung Scharfenberg und durch den Wald des Scharfenberges zur Hämelschenburg. Im Café dieses imposanten Baus der Weserrenaissance warteten wir auf unsere Taxen, die uns dann nach Ottenstein zurückbrachten in unser Quartier, der Ottensteiner Landherberge, ein großes Fachwerkhaus mit gemütlich individuell eingerichteten Zimmern. Die Wirtin, Frau Stache, sorgte mit schmackhafter Hausfraukost für unser leibliches Wohl. www.landherberge-ottenstein.de   

Am nächsten Tag fuhren wir in unser drittes Quartier nach Hameln/Unsen. Rechtzeitig zu unserer geplanten Busfahrt nach Hameln trafen die 11. und 12. Teilnehmerin unserer Ferienwanderung ein. In Hameln ließen wir uns durch die Stadt führen und erfuhren viel über die Geschichte der Stadt und über die Rattenfängersage. Beeindruckend waren auch die prächtigen Bürgerhäuser der Weserrenaissance mit den reichen Giebelverzierungen mit Masken und Neidköpfen, die Schmuckleisten mit Wappen und Inschriften und die reich verzierten Erkerausbauten. Im Anschluss an die Stadtführung hatten wir Gelegenheit, das Rattenfänger-Musical „Rats“ auf der Hochzeitshausterrasse zu erleben, eine humorvolle Interpretation der Rattenfängersage.  

Am ersten Wandertag von Unsen aus fuhren wir mit den Taxen zur Ortschaft Schmale Haube, die zu Hämelschenburg gehört. Von hier aus wanderten wir zunächst durch Wald, dann durch freies Feld nach Klein Berkel, einem Stadtteil von Hameln in landschaftlich reizvoller Lage am Hang des Ohrberges. Nachdem wir Klein Berkel passiert hatten, erreichten wir bald das Weserufer. An geeigneter Stelle legten wir hier eine Mittagsrast im Freien ein. Danach ging es weiter entlang des Weserufers, über die Weserbrücke in die Innenstadt Hamelns. An allen Straßen-Cafés konnten wir nicht vorbeigehen. Also wieder Rast. Weitermarsch durch Hameln zum Bismarckturm, dann durch den Wald zur Heisenküche, das Gasthaus am Schweineberg. Auch hier machten wir eine gemütliche Rast im Garten des Gasthauses. Danach ging es weiter am Schweineberg vorbei nach Unsen.   

Am nächsten Tag begann unsere Süntelwanderung mit einem steilen Aufstieg zum Süntelturm auf der Hohen Egge, der höchsten Erhebung im Süntelgebirge. Weiter wanderten wir durch den Wald bis zum Hohenstein, ein Hochplateau mit 50 m steil abfallenden Klippen und Aussichtspunkt ins Wesertal. In germanischer Zeit war der Hohenstein eine Kultstätte. Es gibt keinen zweiten Berg im Weserbergland, an dem sich die kultischen Sagen so häufen wie um den Hohenstein. Nach kurzer Rast ging es steil bergab zur Baxmannbaude am Blutbach. Die Schlacht zwischen den Franken und Sachsen im Jahre 782 auf dem Dachtelfeld im Süntel soll so blutig gewesen sein, dass der Bach vom Blut der Gefallenen rot gefärbt gewesen sei, daher der Name Blutbach. Nun war es nicht mehr weit zum Zielort, dem Parkplatz am Mittelberg.   

Unsere letzte Wanderung führte uns vom Süntel ins Wesergebirge an Rohdental vorbei zunächst in Richtung Schloss Schaumburg, dann steil aufwärts zum Kammweg und zur Paschenburg, ehemals Forsthaus, heute Berggasthof auf der höchsten Erhebung des Wesergebirges. Auf der Terrasse des Gasthofes machten wir eine Mittagsrast mit Blick ins Wesertal. Danach erreichten wir über den Oberberg, den Springsteinen und Westendorfer Egge unser Endziel Steinbergen.   Es war eine Wanderzeit, bei der wir neben den beeindruckenden Landschaften häufig nur die Geräusche der Natur wahrnehmen konnten, selten Zivilisationsgeräusche.   In unserem letzen Quartier, dem Waldhotel Garni fühlten wir uns sehr wohl. www.waldhotelgarni.de  Abends haben wir nach Karte vorzüglich gespeist im benachbarten Hotel-Restaurant Waldhof www.waldhof-unsen.de    Die Wandertransferfahrten wurden pünktlich und zuverlässig von den Firmen Taxi-Sprock, Bad Karlshafen, Taxidienst Ulrich Ihlenfeld, Bodenwerder und Mini-Car, Hameln www.mini-car-hameln.de geleistet.    Kritische Anmerkung: Der X 18-Wanderweg war insbesondere zwischen Bad Karlshafen und Ottenstein schlecht markiert.

 

 

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